Schule ohne Rassismus im Unterricht der GGS Kall

Seit 2006 ist die GGS Kall „Schule ohne Rassismus“. Um diese Auszeichnung zu Recht führen zu dürfen, haben wir uns verpflichtet, jährlich mindestens eine Schul – Aktion, die in Form von Projekttagen, Theaterdarbietungen, klassenübergreifenden oder klassengebundenen Unterrichtseinheiten diese Thematik behandelt, durchzuführen.

Der Sachunterricht, der gemeinsam mit dem Deutschunterricht die inhaltlichen Eckpunkte unserer Unterrichtsarbeit vorgibt, ist hier in besonderem Maße an der Planung und sensiblen Umsetzung beteiligt.

Unser ausgesprochenes Ziel ist:

Verstehen durch Begegnung schafft Verständnis

Das Thema „ Leben in aller Welt“ unter der Lupe:

„...Welteit zunehmende Migration hat dazu geführt, dass Kinder verschiedener Nationalitäten, Kulturen und Religionen zusammenleben und in der Schule gemeinsam lernen. Dies eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten und Chancen, manchmal führt das Aufeinandertreffen fremder Lebensgewohnheiten und Bräuche auch zu Konflikten, die häufig auf die Unkenntnis über die Ursachen kultureller Besonderheiten zurückzuführen sind. Die Kenntnis der verschiedenen kulturell und religiös geprägten Bräuche, Ess- und Lebensgewohnheiten und Feste bildet die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Wohn- und Ernährungsgewohnheiten der Menschen sind neben einkommensbedingten Gründen stark von den Umweltbedingungen (Klima, Vegetation, Geografie) der verschiedenen Regionen der Erde abhängig. ..Höhepunkte des Jahres richten sich in diesen Regionen, trotz überall auftretender Säkularisierungsprozesse, nach dem Zeitrhythmus der dort vorherrschenden Religion. In allen Kulturen sind Lieder und Tänze ebenfalls beliebte Ausdrucksformen.

Im Spiralcurriculum wird die Thematik unter verschiedenen Schwerpunkten aufgegriffen

Schwerpunktthema in Klassen 1 / 2: „Bei uns zu Hause und anderswo“

Hier werden verschiedene Rituale beim Essen und Trinken bzw. die besonderen oder sich unterscheidenden Gerichte und Getränke aus anderen Kulturkreisen vorgestellt. Verschiedene Lebenssituationen und Schul- bzw. Lernsituationen in Deutschland und „anderswo“ werden behandelt. Unterschiedliche Lebensbedingungen in verschiedenen Ländern haben vielfältige Wohnsituationen zur Folge.  

Im Mittelpunkt stehen stets die Unterrichtsbeiträge der Kinder und Eltern aus der entsprechenden Lerngruppe. So wollen wir die verschiedenen Kulturen in die Schule bringen und originale Begegnungen schaffen.  

Schwerpunktthema in Klassen 3 / 4: „Lebenswelten“

Neben den geographischen Gegebenheiten lernen die Kinder hier im Besonderen, Informationen über unterschiedliche Lebensweisen aus Sachtexten herauszuarbeiten, verschiedene Kulturen auf der Grundlage verschiedener Lebensumstände und Lebensbedingungen miteinander zu vergleichen. Essgewohnheiten und Speisen, Rezepte, Lieder und Tänze werden gesammelt und umgesetzt.

 

Ethik / Religion

In allen Stufen geht die Verknüpfung der Thematik mit den Inhalten des Religions- bzw. des Ethikunterrichts einher.

Bereiche wie:

  • Miteinander leben
  • Streiten und Versöhnen
  • Freundschaft
  • Regeln
  • Ausgrenzung
  • Anderssein durch Behinderung
  • Kirchenfeste im Jahreskreis
  • Feste in anderen Religionen
  • Zeichen und Symbole
  • ...

So bietet sich in allen Jahrsgangsstufen, vor allem um die Weihnachtszeit, eine Behandlung und weitere Integration der Thematik in unterschiedlicher inhaltlicher und methodischer Ausgestaltung an.

 

Die Weltreligionen – Woche

ist zum festen Bestandteil im Programm der GGS Kall seit dem Schuljahr 2003/04. Alle vierten Klassen besuchen nach einer Vorbereitungsphase in den o.g. Fachbereichen an jeweils einem Schulmorgen Vertreter

  • der katholischen und evangelischen Kirche in den jeweiligen Kirchen in Kall
  • des buddhistischen Glaubens an ihrer Begegnungs- und Meditationsstätte in Langenfeld (Eifel)
  • des islamischen Glaubens in der „Osmanischen Herberge“ in Sötenich
  • Besuch der Synagoge in Aachen/Kall

Die Kinder erfahren anschaulich - aus „erster Hand“ - geschichtliche Zusammenhänge, bekommen Informationen über Rituale und Symbole und bekommen einen Eindruck – auch hinter den Kulissen – von der bekannten wie von der unbekannten Kirche bzw. Begegnungsstätte.

Es werden Unterschiede und -erstaunlich viele- Gemeinsamkeiten aufgedeckt. Wie sehr die Religionen das alltägliche Leben der jeweiligen Glaubensgruppe prägt wird den Kindern sehr deutlich.

Bei vielen hinterlassen diese Informationstage „Aha – Erlebnisse“, die
– wie erhofft, nach einer vierjährigen Sensibilisierung für das Thema „Anderssein“ –
Respekt und Achtung bewirken.