Lernort Elternhaus

Im Elternhaus machen Kinder vielfältige Lernerfahrungen.

Sie als Eltern können entscheidend dazu beitragen, Ihr Kind schulfähig zu machen.

Motorik:

Lassen Sie Ihr Kind häufig balancieren, Treppen steigen, Ball spielen, ausschneiden, malen, sich selbstständig aus- und anziehen.

Wahrnehmung:

Spielen Sie viel mit Ihrem Kind: z.B. Memory, Mensch-ärgere-dich-nicht oder ähnliche Spiele, Blinde Kuh, Ich sehe was, was du nicht siehst, Warm kalt. Singen Sie mit Ihrem Kind auch einmal ganz leise oder laut. Tollen und toben Sie mit Ihrem Kind.

Personale/Soziale Fähigkeiten:

Ermöglichen Sie Ihrem Kind Gelegenheiten zur Kontaktaufnahme. Achten Sie strikt auf die Einhaltung von Regeln. Lassen Sie nur eine gewaltfreie Lösung von Konflikten zu. Kinder müssen Bedürfnisse und Wünsche auch einmal aufschieben können. Ihr Kind sollte sich für eine Zeit alleine beschäftigen können. Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu, damit es sich auch etwas zutraut und mit Leistungsanforderungen gut umgehen kann.

Umgang mit Aufgaben:

Halten Sie Ihr Kind dazu an, sich anzustrengen, eine Aufgabe zu bewältigen und beharrlich auf ein Ziel hinzuarbeiten. Unterstützen Sie es in seinem Bemühen, bei der Ausführung seiner Aufgaben auf Qualität zu achten. Lassen Sie bei bestimmten Aufgaben kein Trödeln zu.

Sprache:

Sprechen Sie selbst immer richtig vor. Lassen Sie Ihr Kind zu Erlebnissen/Bilderbüchern erzählen. Ein Gedichtvortrag ist sehr zu empfehlen. Sagen Sie mit Ihrem Kind Kinderreime auf. Klatschen Sie mit Ihrem Kind vorgesprochene Wörter in Silben: Fe-der-ball. Interessieren Sie Ihr Kind für Zeichen und Buchstaben in der Umwelt (Schilder, Symbole, Werbung). Ermuntern Sie Ihr Kind „Kritzelbriefe“ zu schreiben, Buchstaben abzuschreiben, den eigenen Namen zu schreiben.

Mathematik:

Lassen Sie Ihr Kind Zahlen in der Umwelt suchen. Lassen Sie Ihr Kind aufräumen, etwas suchen oder ordnen. Lassen Sie Ihr Kind den Tisch decken. Spielen Sie mit ihm Spiele, bei denen gezählt werden muss. Stellen Sie Ihrem Kind schon einmal Zählaufgaben oder kleine Rechenaufgaben in Alltagssituationen.

Erschließung der Lebenswelt:

Lassen Sie Ihr Kind viel ausprobieren und erleben (Mithilfe beim Kochen, Backen, Spülen, allen Aufgaben, die sich im Alltag stellen). Halten Sie sich oft in der Natur auf und machen Sie Ihr Kind aufmerksam auf seine Umwelt.

Loben

Das Loben ist der Schlüssel zur positiven Veränderung beim Kind. Durch das Loben setzen die Eltern bei den Stärken des Kindes an. Sie fördern es, indem sie es darauf hinweisen, was und wie viel es schon kann. Das Kind ist dadurch motiviert, das Verhalten wieder zu zeigen, was zu dem Lob geführt hat. Gelobtes Verhalten wird wiederholt.

Bestrafung ist ebenfalls ein Mittel zur Verhaltensänderung. Oftmals unterlässt das Kind tatsächlich das Verhalten, für das es bestraft wurde. In vielen Fällen unterdrückt das Kind aber das unerwünschte Verhalten nur so lange, wie es keine Bestrafung befürchtet. Ein großes Problem beim Bestrafen als Mittel zur Verhaltensänderung ist, dass die Kinder zwar erfahren, was sie nicht tun sollen, aber nicht wissen, was statt dessen von ihnen erwartet wird.


Tipps zum Loben

  • Kleine Schritte loben

Wenn sich ein Verhalten ändern soll, so muss jeder noch so kleine Schritt in die richtige Richtung gelobt werden. Wenn das Kind lernen soll, sein Zimmer aufzuräumen, dann muss es bereits gelobt werden, wenn es den Bauklotz in die Kiste wirft.

  • Beim Loben genau sagen, was gut war

Ich freue mich, dass du mit deinem Bruder gespielt hast und dass ihr euch mit dem Spielzeug abgewechselt habt ist für das Kind ein deutlicher Hinweis, was es gut gemacht hat und was von ihm erwartet wird. Du warst ja so lieb! Ist im Gegensatz dazu sehr allgemein gehalten.

  • Sofort loben, wenn das erwünschte Verhalten aufgetreten ist.

Ein Lob ist wirkungsvoller, wenn es unmittelbar erfolgt. Kinder können sich sonst nicht mehr daran erinnern, wofür genau sie gelobt werden.

  • So oft loben, wie es geht

Loben sollte man sich regelrecht angewöhnen. Man kann ein Kind gar nicht oft genug loben.

  • Authentisch loben

Ein Lob sollte stets ehrlich und nicht erzwungen sein. Man sollte nie etwas loben, was man nicht gut findet. Auch sollte man nicht loben, wenn man gerade verärgert ist.

  • Kritik und Lob nicht miteinander vermischen

Kinder werden oftmals gelobt, aber im gleichen Atemzug belehrt oder auf alte Vergehen hingewiesen. Ich freu mich sehr über die zwei in dem Bio-Test. Warum hast du es denn in Geschichte nicht geschafft? Du kannst doch, wenn du willst. Solche Äußerungen meinen Erwachsen meist nicht böse, sondern handeln mit einer pädagogischen Absicht. Für ein Kind stellen sie aber Kränkungen dar, weil durch die Einschränkung das Lob seinen Wert verliert. In der Regel besitzt solches Loben keine positive Wirkung. 

 
12 Tipps für Eltern 

1.     Vorlesen macht mehr Spaß, wenn es schön kuschelig und gemütlich ist.

2.     Bücher gehören ins Kinderzimmer, und wenn sie gelesen werden, sehen sie nach einiger Zeit nicht mehr neu aus, so ist das eben.

3.     Bringen Sie Ihrem Kind vom Einkaufen doch einfach mal ein Buch mit.

4.     Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie Ihrem Kind vorlesen. Das Gespräch zwischendurch kann ganz wichtig sein.

5.     Verbessern Sie nicht gleich, wenn Ihr Kind beim Vorlesen ein Wort nicht richtig liest; es kommt auf den Sinn, nicht auf das einzelne Wort an.

6.     Holen Sie sich doch ruhig einmal von der Lehrerin einen Buchtipp, wenn Sie ein Geschenk für Ihr Kind aussuchen.

7.     Wenn Sie einmal keine Zeit zum Vorlesen haben, bieten Sie Ihrem Kind doch eine Kassette an, auf der ein Buch vorgelesen wird.

8.     Es müssen nicht immer teure Bücher sein, versuchen Sie es doch mal mit Taschenbüchern.

9.     Ihr Kind interessiert sich für vieles, aber nicht für Bücher? Dann probieren Sie es doch einmal mit Sachbüchern.

10.   Stören Sie Ihr Kind nicht, wenn es liest, vielleicht ist es gerade an einer besonders spannenden Stelle angelangt.

11.   Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Lesen, wenn es keine Lust dazu hat, lesen soll Spaß machen.

12.   Lesen Sie doch auch einmal eines der Bücher, die Ihr Kind liest.